Das Wasserversorgungskonzept Niedersachsen dient dem übergeordneten Ziel der langfristigen Sicherstellung der niedersächsischen Wasserversorgung, insbesondere der öffentlichen Wasserversorgung als ein maßgeblicher Baustein der Daseinsvorsorge. Die Wasserversorgung muss entsprechend der aktuellen und regionalen Herausforderungen und unter der Maßgabe einer nachhaltigen Grundwasserbewirtschaftung weiterentwickelt werden. Hierzu ist es sowohl für Politik und Wasserbehörden als auch für die Nutzer der Ressource notwendig, Handlungsbedarfe frühzeitig erkennen zu können, um im Weiteren rechtzeitig notwendige Maßnahmen für eine langfristige Sicherstellung der niedersächsischen Wasserversorgung zu ergreifen. Das Wasserversorgungskonzept Niedersachsen stellt einen hierfür erforderlichen landesweiten Informationsrahmen dar. Als Fachkonzeption dient es Wassernutzern, Zulassungsbehörden und dem Land für die Wasserbewirtschaftung und der Öffentlichkeit als transparente und in die Zukunft gerichtete Informations- und Planungsgrundlage. Vorgaben für Einzelverfahren sind ausdrücklich nicht das Ziel.
Neben den Daten zur Berechnung und Bewertung des IST-Zustandes sowie den Prognosen für die Grundwasserverfügbarkeit und den Nutzungsdruck werden im Wasserversorgungskonzept Niedersachsen weitere im landesweiten Maßstab bedeutsame Einflussfaktoren dargestellt, die sich auf Grundwasserentnahmen auswirken können. Dabei handelt es sich um Informationen zu Nitrat und Pflanzenschutzmitteln (PSM) im Grundwasser, grundwasserabhängigen Landökosystemen (gwa LÖS) sowie zu potenziell an das Grundwasser angebundenen Fließgewässern. Die zu diesen weiteren Einflussfaktoren erstellten Karten können den Karten zur Darstellung des Nutzungsdruckes überlagert und somit als weiteres Hilfsmittel von Entscheidungsträgern genutzt werden.
Im Rahmen der Berichtspflicht zur EG-Wasserrahmenrichtlinie wurden vom Gewässerkundlichen Landesdienst im Jahr 2019 Informationen zu Wechselwirkungen zwischen Grundwasser und Oberflächengewässern erstellt. Die Ergebnisse sind vor einer weiteren Verwendung stets zu prüfen, da es sich hierbei um Abschätzungen handelt. Diese basieren je nach Lage der Wasserkörper im Locker- oder Festgestein auf unterschiedlichen Datengrundlagen:
Lockergestein:
• Hydrogeologische Karte von Niedersachsen 1:50.000 (NIBIS® Kartenserver 2021)
• Geologische Karte von Niedersachsen 1:50.000 (NIBIS® Kartenserver 2021)
Festgestein:
• Geologische Übersichtskarte 1:200.000 (BGR 2018)
• Hydrostratigraphische Gliederung von Niedersachsen (Reutter 2011)
Aufgrund der vorliegenden Datenbasis können, im Gegensatz zu den Festgesteinsgebieten, für die Lockergesteinsgebiete kleinräumigere Unterschiede bzgl. der potentiellen Grundwasseranbindung an Oberflächengewässerabschnitte dargestellt werden. Diese detailliertere Form der Darstellung für die Lockergesteinsgebiete Niedersachsens wird auch in der Karte zum Wasserversorgungskonzept genutzt.